Ein Jahrzehnt Kunst für Zürich

«Kunst für Zürich – Kunstankäufe der Stadt 2011-2021» herausgegeben von Barbara Basting und Ramona Brückner

Dezember 2022. Warum sammelt die Stadt Zürich Kunst? Wie viel Geld gibt sie dafür aus? Wie sammelt man Kunst für eine Stadt? Was macht Kunstwerke zürcherisch? Und welche hat die Stadt von 2011 bis 2021 gekauft? Diese Fragen beantwortet Barbara Basting, Ressortleiterin Bildende Kunst der Stadt Zürich, in «Kunst für Zürich».

Eine Reihe von Werken sehen die Leserinnen und Leser an ihren aktuellen Standorten in den Räumlichkeiten der städtischen Departemente. Die eine oder der andere wird sich wünschen, für die Stadt zu arbeiten, um auch für das eigene Büro ein Kunstwerk ausleihen zu können.

Nicht nur die angenehm schnörkellosen Texte von Barbara Basting sind lesenswert, sondern auch die der vier anderen Autorinnen. Sie begleiten die Bilder der Kunstwerke auf Deutsch und translated into English. Die Lektüre von Corine Mauchs kurzer, aber prägnanter Einleitung lohnt sich ebenfalls.

«Kunst für Zürich» steht in unserer Turicensia Lounge zum Blättern bereit. Mehr über Kunst in und aus der Stadt und dem Kanton finden Sie in der Zürcher Bibliographie, mehr Texte der Ressortleiterin Bildende Kunst via Swisscovery. Und Zürcher Kunstwerke sammelt natürlich auch unsere Graphische Sammlung.

Cocktails trinken mit Stil

«Sans Pareil – die Kronenhalle Bar» herausgegeben von Sibylle Ryser und Isabel Zürcher

November 2022. «Eine Bar schiebt Inseln in den Takt der Tage. Sie schafft Abstand von Produktivität und unterläuft die effizient genutzte Zeit», schreiben die Herausgeberinnen Sibylle Ryser und Isabel Zürcher im Vorwort zu «Sans Pareil – die Kronenhalle Bar». Sorgfältig gestaltet, mit leichtfüssigen Texten und zahlreichen Bildern ist auch das Buch eine Insel, die zum Verweilen einlädt.

«Sans pareil» sollte sie sein, die Kronenhalle Bar, die Gustav Zumsteg 1965 eröffnete. Der Textilunternehmer gewann den bekannten Innenarchitekten Robert Haussmann für die Innenausstattung seiner unvergleichlichen Bar. Eine Eule, auf einem Lampenfuss sitzend, verrät den Tierfreund Diego Giacometti. Von diesen Menschen, einem Wiener Vorbild, einem temporären Billigpendant und vielem mehr erzählt die Kunsthistorikerin Isabel Zürcher in der Neuerscheinung. Sie macht Lust, auf einem der grünen Sitzbänke der zeitlos mondänen Kronenhalle Bar einen «Dürrenmatt» zu trinken. Oder ein «Kronenhalle Special». Oder die Cocktails mithilfe der beigebundenen Rezepte gleich selbst zu mixen.

Einen Blick auf die vielen Kunstwerke in der Kronenhalle und ihrer kleinen Schwester werfen die beiden Herausgeberinnen in einem anderen Buch. Wie «Sans pareil» steht es in unserer Turicensia Lounge zum Blättern bereit. Mehr Lektüre über die Kronenhalle und Robert Haussmann finden Sie in der Zürcher Bibliographie.

Mit Poetenaugen am Paradeplatz

«In Zürich, auf dem Mond – zwölf Monate am Paradeplatz» von Yari Bernasconi und Andrea Fazioli

Oktober 2022. Ein Dichter und ein Krimiautor treffen sich ein Jahr lang jeden Monat auf dem Paradeplatz. Sie lesen gemeinsam ein Gedicht und beobachten Geheimagenten, scherzende Engel, viele weisse Hemden. Sie treffen die sprechende Raupe aus «Alice im Wunderland» und einmal sogar Rasputin. Sie sitzen da in einer Wolke der Wahrscheinlichkeit und werden zu Notizbuchfischen.

Daraus entstanden ist das Buch «In Zürich, auf dem Mond», eine poetische Reportage in zwölf Teilen, illustriert mit Handy-Schnappschüssen. Der Dichter und der Krimiautor, die auch Lehrer, Journalist und Moderator sind, heissen Yari Bernasconi und Andrea Fazioli. Sie reisten 2018 von Bellinzona und Hinterkappelen nach Zürich und liessen den Blick und die Gedanken auf dem Paradeplatz frei mäandern. Hin und wieder scheint der Ort vom Protagonisten zur Nebensache zu werden. Aber stets gehen die Autoren von ihm aus und kehren mit dem Text zu ihm zurück.

Die Neuerscheinung steht in unserer Turicensia Lounge zum Blättern, im Freihandbereich zum Ausleihen bereit. Auch das italienische Original haben wir im Bestand. Sorgfältige Nachweise zu Zitaten, Figuren und anderem machen Lust, nach der Lektüre weiterzulesen und weiterzuhören.

Mehr zum Paradeplatz finden Sie in der Zürcher Bibliographie.

Das Zürcher Blüemliquartier

«Frisch, Fussball und Fabriken – die bewegte Vergangenheit des Zürcher Blüemliquartiers» von Benedikt Widmer

September 2022. Wo der Schneeglöggliweg die Edelweissstrasse kreuzt und der Gladiolenweg ein paar Häuser umrundet, liegt ein kleines Idyll: das Blüemliquartier. Neben Wohnhäusern, Büros und Läden beherbergt dieser Flecken Zürich auch eine Schule, ein Stadion und ein Freibad. Es ist die Letzibadi, erbaut von Architekt und Schriftsteller Max Frisch. In nächster Nachbarschaft stehen die ersten Hochhäuser der Stadt und das Stadion Letzigrund.

Das Blüemliquartier im Kreis 9 war nicht immer so beschaulich. Einst stand der Stadtgalgen dort, Menschen aus Westafrika wurden ausgestellt, ein Tram raste führerlos Richtung Schulhaus Utogrund und reger Durchgangsverkehr plagte die Bewohnerinnen und Bewohner. Diese und andere Geschichten erzählt SRF-Journalist Benedikt Widmer in seinem Buch «Frisch, Fussball und Fabriken – die bewegte Vergangenheit des Zürcher Blüemliquartiers». Urs Bolz nimmt die Leserinnen und Leser auf einen visuellen Rundgang mit. Ergänzt durch historische Aufnahmen zeichnen seine Fotografien ein Bild der Atmosphäre im Quartier.

Das Buch steht bald in unserer Turicensia Lounge zum Blättern, im Freihandbestand zum Ausleihen bereit. Mehr Infos zum Kreis 9 finden Sie in der Zürcher Bibliographie.

Der Universalgelehrte Johann Jakob Scheuchzer

«Johann Jakob Scheuchzer (1672-1733) – Pionier der Alpen- und Klimaforschung» von Urs B. Leu

August 2022. Im Frühling 1692 reist Johann Jakob Scheuchzer mit zwei Gefährten nach Altdorf bei Nürnberg, um zu studieren. Der bald 20-Jährige beschäftigt sich mit Medizin, Chemie, Mathematik, Physik, Botanik und Paläontologie. Nebenher lernt er zu fechten und zu tanzen.

Dass er gekommen ist, um Arzt zu werden, geht beinahe vergessen. Erst in Utrecht wird er schliesslich, was er beruflich werden will und soll. Die Vielfalt der Interessen aber bleibt. Und so ist Scheuchzer später nicht «nur» zweiter Zürcher Stadtarzt, sondern auch Mathematikprofessor und Bibliotheks- und Museumskurator.

Urs B. Leu, Leiter unserer Spezialsammlung Alte Drucke und Rara, hat die erste umfassende Biografie des Universalgelehrten geschrieben. Ihm gelingt eine wissenschaftliche, unterhaltsame und informativ bebilderte Lebenserzählung, mit der ein Stück Wissenschaftsgeschichte greifbar wird.

«Die Universalgelehrten haben mich schon immer interessiert», sagt der promovierte Historiker. Bereits über einen anderen, über Conrad Gessner, verfasste er eine Biografie. Weil sich trotz 350. Geburtstag niemand an den Giganten Scheuchzer wagte, nahm sich Leu der Aufgabe an. Vieles wusste er bereits, bevor er ein Jahr lang in Scheuchzers Nachlass und Werken las und letzten Sommer schliesslich mit dem Schreiben begann.

Leu thematisiert den umtriebigen Gelehrten auch in unserer nächsten Ausstellung «Wind und Wetter – das Klima in Zürich seit der Steinzeit». Ein Pionier der Klimaforschung war Scheuchzer nämlich ebenfalls.

Die Genossenschaftsdruckerei Zürich

«gdz – am Anfang war die Zeitung» von Adrian Knoepfli

Juli 2022. Was 1898 mit der Druckerei Kirsten & Zeisberg beginnt, endet 2022 mit der Genossenschaftsdruckerei Zürich, kurz gdz. Nach 124 Jahren ist Schluss, die Liquidation läuft, die Druckmaschinen wurden mehrheitlich ins Ausland verkauft – wo billiger gedruckt wird. Die kostengünstigere Konkurrenz ist nur eine der Schwierigkeiten, mit denen die Genossenschaftsdruckerei zu kämpfen hatte.

Im Buch «gdz – Am Anfang war die Zeitung» erzählt der Zürcher Wirtschaftshistoriker Adrian Knoepfli von der gdz und damit auch von der schweizerischen Arbeiterbewegung und der Druckbranche. Die Publikation ist reich bebildert, unter anderem mit grossformatigen Schwarz-Weiss-Fotografien von Ernst Koehli, dem «Chronisten der sozialen Schweiz».

Von den Anfängen bis in die 1970er-Jahre druckt die gdz das «Volksrecht», die Zeitung der Zürcher Sozialdemokraten. Weitere sozialdemokratische Blätter aus der gdz finden ihren Weg zu den Leserinnen und Lesern, etwa die «Arbeit», Tagblatt für das Zürcher Oberland sowie offizielles Organ der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz und des Kantons Zürich.

Die Neuerscheinung steht in unserer Turicensia Lounge zum Blättern, im Freihandbereich zum Ausleihen bereit.

Die Namen in Zürcher Strassennamen

«Strassen mit Persönlichkeit – wen Zürich mit einer Strasse ehrt» von Heinrich Wegmann

Juni 2022. Keine Gasse zu schmal, kein Platz zu versteckt, um damit jemanden zu ehren. Beinahe 400 Strassen, Wege, Plätze, Steige, Höfe, Brücken, Anlagen, Terrassen und Quais tragen in der Stadt Zürich den Namen einer mehr oder weniger bekannten Person. Für das Buch «Strassen mit Persönlichkeit» hat Heinrich Wegmann diese Bauwerke recherchiert, erwandert und fotografiert.

Geordnet nach Stadtkreisen erzählt er von den Geehrten und «ihren» Bauwerken. Einige Geschichten sind so aussergewöhnlich, dass sie in einem separaten Kapitel mehr Raum erhalten. «Heinrich Wegmanns Sicht auf die 169 Charaktere basiert auf Fakten, sie ist jedoch immer persönlich», schreibt Margrit Huser, Hohe Fraumünster-Frau, im Geleit. Alle 398 Bauwerke mit Name im Namen finden die Leserinnen und Leser in einem sorgfältig zusammengestellten Verzeichnis.

«Der Brupbacher-Platz war für mich eine Trouvaille», sagt der Stadtzürcher Autor. «Eigentlich sind es jedoch zwei Plätze. Ein Platz ehrt Fritz Brupbacher, der andere seine Frau Paulette.» Und wer fehlt unter all den Geehrten? Heinrich Wegmann nennt in «Strassen mit Persönlichkeit» fünf Namen. Wem würden Sie eine Strasse widmen?

In der Präsenzbibliothek zu Zürich in unserer Turicensia Lounge steht das Buch zum Blättern bereit. Mehr zu Strassennamen in Stadt und Kanton Zürich finden Sie in der Zürcher Bibliographie.

Johannes Brahms in Zürich

«Die Brahmskommode» von Kaspar Wolfensberger

Mai 2022. Johannes Brahms, der eine Vorliebe für abendliche Gelage hat, sitzt bei Öpfelchüechli und Kirsch in der Zürcher Öpfelchammer. Der Chirurg Theodor Billroth führt im Kantonalen Spital zum ersten Mal in seiner Karriere einen Kaiserschnitt an einer Lebenden durch. Auf einem Ausflug mit Friedrich Hegar, Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters, entdeckt Brahms das Haus Alt-Nidelbad hoch über dem Zürichsee. Vor ebendiesem Haus, in geselliger Runde, provoziert Brahms einen Streit zwischen Billroth und dem Intellektuellen Josef Viktor Widmann.

Es ist das Haus, in dem Brahms 1874 einen Sommer verbringt und Spuren hinterlässt. Als Kaspar Wolfensberger Jahrzehnte später darin aufwächst, ist der Musiker noch allgegenwärtig. In «Die Brahmskommode» erzählt Wolfensberger Geschichten rund um Brahms, seine Schweizer Freunde und das Haus Alt-Nidelbad in Rüschlikon. Der Autor lässt die Zeit zwischen Brahms’ erstem Konzert in Zürich und der Eröffnung der neuen Zürcher Tonhalle wiederaufleben.

In unserer Turicensa Lounge steht «Die Brahmskommode» zum Blättern bereit, mit dem Exemplar im Freihandbestand können Sie auch zu Hause in den historischen Roman eintauchen. Mehr über Brahms in Zürich, das Nidelbad und das Haus Alt-Nidelbad – heute Brahmshaus genannt – finden Sie in der Zürcher Bibliographie.

Der Natur so nah

«Raus aus Zürich – 25 Streifzüge durch die Natur» von Marco Volken (Fotografie © Marco Volken, AT Verlag)

April 2022. Der Frühling ruft. Passend zur Jahreszeit schlägt der Zürcher Fotograf und Autor Marco Volken in seinem neuen Buch «Raus aus Zürich» 25 Kurzwanderungen, Spaziergänge und Ausflüge vor. Für den Vorschlag Nummer 1 müssen Naturbegeisterte nicht einmal die Stadt verlassen, denn er führt zum Friedhof Silhfeld.

Die anderen Ausflugsziele versprechen genauso viel Ruhe und noch viel mehr Natur, Weitblick und Wanderzeit. Sie sind höchstens eine ÖV-Stunde vom Zürcher Stadtzentrum entfernt. Volken führt die Leserinnen und Leser im Westen bis zur Gisliflue und im Osten bis zu den Tobel um Bauma. Das nördlichste Ausflugsziel ist der Rhein, das südlichste der Zugerberg. Zu jedem Vorschlag liefert der Autor Hintergründe und Routen-Informationen inklusive Karte. Zahlreiche Fotografien vermitteln einen ersten Eindruck der vorgestellten Naturparadiese.

Marco Volken ist kein Unbekannter und «Raus aus Zürich» bei Weitem nicht sein erstes Buch – aber eines, das in aussergewöhnlich tief gelegene Gegenden führt. Seit 30 Jahren ist Volken als Fotograf nämlich hauptsächlich in den Bergen unterwegs. Für Zürich hat er bereits mit einem anderen Wanderführer eine Ausnahme gemacht.

«Raus aus Zürich» steht in der Präsenzbibliothek zu Zürich in unserer Turicensia Lounge und bald auch im Freihandbestand. Weitere Zürcher Wanderführer finden Sie in der Zürcher Bibliographie.

Ein Frauenhaus für Zürich

«Wann, wenn nicht jetzt – das Frauenhaus in Zürich» von Christina Caprez

März 2022. «Frau trank viel Wein und rauchte», schreibt Christina Caprez in ihrem Buch über die Anfänge einer Arbeitsgruppe, die sich in den 1970er-Jahren dem Thema Gewalt gegen Frauen annimmt. Das klingt nicht besonders vielversprechend. Aber 1977 gründen Frauen aus dieser Gruppe den Verein zum Schutz misshandelter Frauen und deren Kinder und eröffnen in Zürich eine Beratungsstelle. Zwei Jahre später kommt eine Notwohnung dazu, die bald aus allen Nähten platzt und von einem Frauenhaus abgelöst wird.

Die freie Journalistin und Autorin Christina Caprez erzählt in «Wann, wenn nicht jetzt» die Geschichte des Zürcher Frauenhauses und der Kämpfe darum, eingebettet in den grösseren gesellschaftlichen Kontext. Zwischendurch lässt sie immer wieder Zeitzeuginnen zu Wort kommen, unter ihnen die Journalistin Marianne Pletscher, die in den Anfängen einen Film über das Frauenhaus drehte.

Erfahrungsberichte von Frauen, die Zuflucht fanden, sowie von professionellen Akteuren im Umfeld des Frauenhauses erlauben persönliche Einblicke. Hintergründe zu Recht, Migration und weiteren Themen liefern Beiträge von Fachpersonen.

In unserem Bestand warten weitere Publikationen über das Frauenhaus Zürich auf Sie. Zahlreiche weitere Bücher sowie Zeitungs- und Zeitschriftenartikel zur Zürcher Frauenbewegung finden Sie in der Zürcher Bibliographie.

Begehrtes Land: das Zürichsee-Ufer

«Seeuferweg – der Zürichsee im Brennpunkt gegensätzlicher Interessen» von Willy A. Rüegg

Februar 2022. Letzten September stimmte die Stadtzürcher Bevölkerung über eine Volksinitiative ab, die das Zürcher Seeufer betraf: Die «Besonnung des öffentlichen Grünraums am Seeufer» sollte geschützt werden. Es war bei Weitem nicht die erste und bestimmt auch nicht die letzte Auseinandersetzung um das Zürichsee-Ufer.

Der Zürichsee sah einst ganz anders aus. Über 90 Prozent seines heutigen Ufers sind durch Aufschüttungen künstlich entstanden. Hinter diesen menschengemachten Veränderungen stehen zahlreiche politische Auseinandersetzungen. Im Buch «Seeuferweg – der Zürichsee im Brennpunkt gegensätzlicher Interessen» erzählt der Historiker Willy A. Rüegg davon. Historische und aktuelle Bilder illustrieren den Text.

Der Buchtitel «Seeuferweg» ist mehr Utopie als Realität. Den Seeuferweg um den Zürichsee gibt es nicht, nur Teilstücke sind realisiert. Seit Langem steht die Idee im Raum, das Zürichsee-Ufer mit einem durchgehenden Weg zu erschliessen. Aktuell ist beim Regierungsrat eine entsprechende Initiative hängig.

«Seeuferweg – der Zürichsee im Brennpunkt gegensätzlicher Interessen» steht in der Präsenzbibliothek zu Zürich in unserer Turicensia Lounge. Weitere Informationen und Impressionen zum Zürichsee finden Sie in der Zürcher Bibliographie.

Sieben Leben

«Elisabeth Kübler – vom Leben einer Unangepassten»

Januar 2022. «Ich wollte weg, wollte zum Theater», schreibt Elisabeth Kübler. Das Lehrerinnenseminar muss sie abschliessen, dann darf sie ans Bühnenstudio in Zürich. Die Tochter aus gutbürgerlichem Haus, geboren 1931, wird Schauspielerin und tritt in Biel, Solothurn, Hannover und am Schauspielhaus Zürich auf. Es ist ihr zweites, aber nicht ihr letztes Leben. Später ist sie mit dem Circus Knie unterwegs. Schliesslich, mit knapp 40, wird sie Galeristin.  

Vielstimmig erzählt das Buch «Elisabeth Kübler – vom Leben einer Unangepassten» ihre Geschichte. Die Porträtierte kommt selbst zu Wort, manchmal allein, manchmal im Gespräch. Unterschiedliche Autorinnen und Autoren, darunter Elisabeth Joris, schreiben über sie.

Die Bildseiten mit den kleinformatigen Schwarz-Weiss-Aufnahmen erinnern an ein Fotoalbum, wie es bei den Grosseltern im Regal steht. Seitenfüllende Farbfotografien machen Elisabeth Küblers Kunst des Alltags greifbar, über die Christine Lötscher im letzten Kapitel schreibt. Zusammen mit den Texten fügen die Bilder ein Leben voller Verwandlungen zu einem Ganzen.

Die Ausstellungsräume der Galerie Maeght, die Elisabeth Kübler zunächst mit ihrem Mann, später und bis in die 90er-Jahre allein führt, befinden sich in der Nachbarschaft der Zentralbibliothek Zürich am Predigerplatz. Heute beherbergen sie das Musée Visionnaire. 

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Header-Bild: Auf der Grundlage einer Postkarte des Zürcher Wappenlöwens beim Hafen Enge, um 1910 (ZB Zürich)