Eine Augenweide – kunstvolle Reiseführer

Am 16. August 1954 verkehrt das Zürcher Tram Nummer 13 zum ersten Mal auf seiner heutigen Route vom Frankental zum Albisgütli. In der Linienfolge ist damals die 13 an der Reihe, für viele eine Unglückszahl. Trotzdem wird sie «ohne zu zögern eingeführt».

Die Linie 13 fährt durch das Weindorf Höngg, weiter geht es via Wipkingen und Industriequartier ins Stadtzentrum, via Paradeplatz hinauf zur Endstation. Wieso nicht einfach einsteigen?

Das Skizzenbuch «Linie 13» von Gerd Folkers begleitet die verschiedenen Stationen auf dem Weg durch die Stadt mit wundervollen Bildern.

Die Linie 13. Ein Bild aus dem gleichnamigen Skizzenbuch von Gerd Folkers

Weitere kunstvolle Führer:

«Zürich du mein blaues Wunder» – literarische Reiseführer

Zürich ist eine Literaturstadt und lockt seit Langem Literaten an. Im 18. und 19. Jahrhundert ist die Limmatstadt eine Station auf der klassischen Bildungsreise nach Italien. Auch in Krisenzeiten kommen immer wieder Schreibende hierher und suchen Zuflucht. Viele berühmte Schriftsteller und Schriftstellerinnen schreiben ihre Werke in Zürich.

Entdecken Sie die Stadt und ihre literarischen Orte und Plätze mittels Geschichten, Gedichten und Fotografien. Es ist erstaunlich, wer alles – manchmal nur für kurze Zeit – in Zürich war.

Das Café Odeon ist bis in die 1960er Jahre auch für Literatinnen und Literaten ein wichtiger Treffpunkt (Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Comet Photo AG (Zürich) / Com_M08-0098-0040 / CC BY-SA 4.0)

Ein paar ausgewählte literarische Zürich-Reiseführer:

Zürich erwandern

Als Vater-Sohn-Projekt haben Ueli und Michel Brunner zahlreiche Zürcher Tobel erwandert und den Wanderführer «Wasserwunder: 22 verwunschene Tobelwanderungen im Kanton Zürich» publiziert. Die beiden schätzen die unberührte Natur und zeigen sie in grossformatigen Fotografien.

Mit relativ einfachen Wanderungen, viele davon sind kinder- und seniorenfreundlich, führt das Autorenduo die Leserinnen und Leser zu insgesamt 50 Tobel. Das Wasserfall-Inventar am Ende des Buches enthält «Zusatztobel», zu denen etwas wildere, weniger wandertaugliche Wege führen.

Die Autoren Michel und Ueli Brunner haben zahlreiche Zürcher Tobel erkundet. Im Bild Ueli Brunner, fotografiert von seinem Sohn Michel

Noch mehr Zürich-Wanderungen:

Zurück in die Vergangenheit – historische Führer

Den Zürchern wird «im Vergleich zu andern schweizerischen Völkerschaften oft Leichtlebigkeit und ein etwas allzu sorgloser Sinn vorgeworfen», steht in einem Reiseführer über «Zürich und seine Umgebung» aus dem 19. Jahrhundert. «Die Unzahl von Wirthshäusern und Vergnügungslokalitäten, die häufigen Festlichkeiten, die Sucht, alle möglichen Momente zur Gründung von Vereinen zu benützen, beweisen, dass jener Vorwurf nicht ganz unbegründet ist.»

Der Führer ist in der Reihe «Europäische Wanderbilder» erschienen, die der Orell Füssli Verlag ab 1876 während knapp fünfzig Jahren herausgibt. Andere Bände führen Touristinnen und Touristen auf den Uetliberg, die Halbinsel Au und an andere Orte im Kanton Zürich, der Schweiz und Europa. Heute laden die schmucken Publikationen mit ihren Illustrationen, Fotografien und Texten auf eine Reise in die Vergangenheit ein. 

Die Zürcher Bahnhofstrasse mit dem Freitagsmarkt. Ein Bild von Johannes Weber (1846–1912), abgedruckt in den «Europäischen Wanderbildern»

Andere Zürcher Reiseführer-Trouvaillen:

Übersinnlich – Zürcher Kraftorte, Sagen und Legenden

Zwei Bauern beklagen sich darüber, wie klein ihr Land auf dem Hirzel ist. Als ein Teufel seine Hilfe anbietet, verspotten sie ihn: Der Teufel ist ein Teufelchen und sie trauen ihm nicht zu, dass er helfen kann. Beleidigt geht er zu seinen grossen Brüdern. Die ärgern sich über den Spott und stemmen mit ihren Schultern die Erde in die Höhe. So entstehen die Hügel auf dem Hirzel.

Diese und andere Sagen erzählt die Autorin Barbara Hutzl-Ronge in ihrem Buch «Magisches Zürich». Entlang von 24 Wanderungen führt sie die Leserinnen und Leser zu Kraftorten im Kanton Zürich, spürt ihrer spirituellen Geschichte nach und zaubert verschwundene Heiligtümer vor das innere Auge.

Die Tüfels Chilen im Tösstal, einer der Kraftorte in «Magisches Zürich» (Fotografie © Barbara Hutzl-Ronge, AT Verlag / www.at-verlag.ch)

Mehr Zürcher Sagen, Legenden und Heiligtümer:

Zürich zum Schmunzeln

«Nicht weit von diesen geschlossenen Kaiseraugen entfernt, am Zähringerplatz, neben der Predigerkirche, finden wir die neue Zentralbibliothek, in der wir uns ausgezeichnet so lange unterhalten können, bis der Regen vorüber ist – und wenn es, was bei uns natürlich nicht vorkommt, acht Tage dauern würde.»

Das Zitat stammt aus dem Reiseführer «Das moderne Zürich: ein Führer mit Humor durch die Stadt und Umgebung» von 1925. Erkennen Sie das Zürich von heute im Zürich von damals? Zeichnungen von Fritz Boscovits und amüsante Werbeanzeigen begleiten durch vergangene Zeiten.

«Den Fremden wird Gelegenheit geboten, ‹Das Innere› der Stadt zu sehen». Ein Bild aus dem Reiseführer «Das moderne Zürich» (Bildrechte: Nachlass Boscovits)

Andere Führer mit Humor:

Weitere Reiseführer-Highlights