Retrodigitalisierung für Forschungsprojekte

Wir empfehlen Forschungsprojekten, die über 100 Scans benötigen, sich frühzeitig – aber spätestens während des Verfassens des Forschungsantrags – mit uns in Verbindung zu setzen. Im gemeinsamen Gespräch können die genauen Bedürfnisse analysiert und die passenden Lösungen erarbeitet werden (Bild- und Metadaten, Datenformate und -transfer u.a.). Zudem werden zuverlässige Angaben zum finanziellen und zeitlichen Aufwand errechnet. Auf diese Weise können die Projekte gegenüber den Forschungsförderern die genauen Kosten sowie Produktions- und Lieferzeiten ausweisen.

Für ein Beratungsgespräch wenden Sie sich bitte an den Produktionsmanager Digitalisierung:

Folgende Aspekte sind für die Planung relevant:

  • Um welche ZB-Bestände handelt es sich? Bitte die Signaturen mit angeben und, falls möglich, auch bereits Seitenzahlen resp. Laufmeter
  • Kurzbeschreibung des Vorhabens
  • Projektdauer und Termine; aktueller Projektstand

Bitte beachten Sie: Die Zentralbibliothek kann aus konservatorischen o.ä. Gründen von einer Digitalisierung absehen.

Aktuelle Forschungs- und Digitalisierungsprojekte

Mit grossem Engagement beteiligen sich die Spezialsammlungen der ZB an universitären Forschungsprojekten. Die Metadaten werden dabei gemäss den projektspezifischen Anforderungen erhoben und erfüllen höchste wissenschaftliche Standards. Das wissenschaftliche und technische Fachpersonal der ZB entwickelt mit Ihnen projektspezifische Erschliessungsvarianten und Datenmodelle: Zu innovativen Umsetzungslösungen, die den Forschungsprojekten einen Mehrgewinn versprechen, bietet die ZB gerne Hand. Unsere nationalen und internationalen Kooperationen werden von privaten und staatlichen Förderinstitutionen unterstützt und sind gut mit der akademischen Forschungslandschaft vernetzt.

Digitale Edition der Korrespondenz von Johann Caspar Lavater

Die ZB besitzt über 20'000 Briefe von und an Lavater (1741-1801), den grossen Zürcher Theologen des 18. Jahrhunderts. Für die Online-Edition seiner Korrespondenz (lavater.com) erstellen wir rund 110'000 Digitalisate und erarbeiten die dazugehörigen Metadaten, welche in die Editionsdatenbank exportiert werden. Für die Projektlaufzeit von 2018-2024 wurde eine vom SNF finanzierte Mitarbeiterstelle (50%) in der ZB eingerichtet. Das Editionsprojekt ist am Deutschen Seminar der Universität Zürich angesiedelt.

Für Auskünfte:

Das Physiognomische Kabinett von Johann Caspar Lavater

Der umtriebige Zürcher Pfarrer Lavater (1741-1801) wurde durch seine Überlegungen zur Physiognomik in ganz Europa bekannt. Das bis heute weitgehend unbekannt gebliebene Physiognomische Kabinett war zugleich Basis wie Ergebnis seiner Reflexionen. Die ZB besitzt 1800 Bilder dieser Sammlung, die sie von 2019 bis 2021 inhaltlich erschlossen und digitalisiert hat. Dieses Projekt wurde finanziell unterstützt durch die UBS Kulturstiftung. Das gesamte Kabinett kann hier betrachtet werden.

Für Auskünfte:

Conrad Ferdinand Meyers Briefwechsel in digitaler Form

Conrad Ferdinand Meyers (1825-1898) Briefwechsel erlaubt vielfältige Einblicke in die Entstehung wichtiger literarischer Werke Meyers und in sein Privatleben. Die bislang gedruckt erschienene Briefausgabe «C. F. Meyers Briefwechsel. Historisch-kritische Ausgabe (MBW)» wird aktuell in eine Online-Edition umgearbeitet. In diesem Rahmen digitalisiert die ZB Briefe und weitere Dokumente aus dem Nachlass Meyers. Das vom SNF geförderte Editionsprojekt des Deutschen Seminars der Universität Zürich (cfmeyer.ch) wird am Ende ca. 16'000 Digitalisate der ZB in seine Datenbank importieren.

Für Auskünfte:

Digitalisierung von vier Zürcher Zeitungstitel: Tages Anzeiger, Der Landbote, Zürcher Oberländer, Anzeiger von Uster

Als Nachfolgeprojekt der Retrodigitalisierung der NZZ digitalisiert die ZB in Kooperation mit den jeweiligen Verlagshäusern und der Schweizerischen Nationalbibliothek bis Ende Jahr vier weitere Zürcher Zeitungstitel. Die Titel werden anschliessend auf der Zeitungsplattform e-newspaperarchives.ch (e-npa.ch) frei zugänglich publiziert. Neben der NZZ werden damit weitere wichtige Zürcher Zeitungen online im Wortlaut durchsuchbar zur Verfügung gestellt. Folgende Jahrgänge werden digitalisiert:

Tages Anzeiger          1893-1950

Der Landbote            1836-1950

Zürcher Oberländer  1853-1950

Anzeiger von Uster    1846-1954

Es handelt sich insgesamt um rund eine Million Zeitungsseiten, die mit externen Dienstleistern prozessiert und verarbeitet werden.

Die Digitalisierung von Zürcher Zeitungstiteln wird vom Lotteriefonds des Kantons Zürich gefördert.

Für Auskünfte:

Kooperation mit Google Books

Nach der Universitätsbibliothek Lausanne, der Bayerischen Staatsbibliothek München und der Hofbibliothek Wien werden nun auch die drei grossen Deutschschweizer Stadt-, Kantons- und Universitätsbibliotheken Bern, Luzern und Zürich einen Teil ihres Altbestands von der Firma Google digitalisieren lassen, auf Google Books veröffentlichen und somit der Allgemeinheit weltweit zur Verfügung stellen. Etwa 250'000 Bücher mit den Druckjahren 1700 bis 1900 werden im Lauf der Jahre 2020 bis 2022 von Google aus den genannten Bibliotheken in das firmeneigene Digitalisierungszentrum in München transportiert und dort mit Hochleistungsscannern schnell und schonend eingescannt. Die Bibliotheken müssen Google dafür nichts bezahlen und erhalten die Digitalisate zur Eigenverwendung. Die ZB wird ihre Bücher ab 2023 liefern. Sie wird sich mit insgesamt etwa 70'000 Bänden beteiligen.

Für Auskünfte:

Abgeschlossene Forschungs- und Digitalisierungsprojekte

Retrodigitalisierung der NZZ (1780-heute)

Die ZB hat in Kooperation mit der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) und der Schweizerischen Nationalbibliothek (NB) sämtliche bis 2020 erschienenen Jahrgänge der NZZ digitalisiert. Insgesamt wurden über zwei Millionen Zeitungsseiten gescannt und deren Volltexte durchsuchbar gemacht. Sie sind jetzt online auf der Zeitungsplattform e-newspaperarchives.ch (e-npa.ch) frei zugänglich.

Das Digitalisierungsprojekt begann in der ersten Jahreshälfte 2019. Damals erstellte die ZB zusammen mit einem externen Dienstleister Digitalisate der Jahrgänge 1780-1950. Diese Images wurden von einem Projektteam des Instituts für Computerlinguistik der Universität Zürich weiterbearbeitet, das in das dreijährige SNF-geförderte Forschungsvorhaben «Impresso. Media monitoring of the past» integriert war und u. a. vielversprechende neue Methoden der automatischen Texterkennung (OCR) erprobte.

Seit dem Frühjahr 2023 sind sämtliche Jahre der NZZ von 1780 bis 2020 auf der von der NB gepflegten Plattform e-npa.ch publiziert. Die produzierten Images der Zeitungsseiten wurden von einem externen Dienstleister segmentiert und strukturiert sowie für die automatische Volltextsuche durch Optical Character Recognition (OCR)-Verfahren aufbereitet. Somit können alle Ausgaben im Wortlaut durchsucht werden. Vorbehaltlich einer Moving Wall von 25 Jahren stehen alle Artikel zum freien Download zur Verfügung.

Dieses bedeutende Digitalisierungsprojekt wurde vom Lotteriefonds des Kantons Zürich und der UBS Kulturstiftung mit finanziellen Beiträgen unterstützt.


Zur Medienmitteilung über die NZZ-Digitalisierung (Oktober 2019).

Radiobeitrag «Wenn der Scanner summt» in der Reihe Kontext auf SRF2 Kultur vom 13. November 2019.

Zur Medienmitteilung über die Aufschaltung der Jahre 1780-1914 (Oktober 2021).

Dank der Förderung des:

Für Auskünfte:

DigiTUR (2013-2018): über fünf Millionen produzierte Scans

Die ZB führte von 2013 bis 2018 ein eigenes Digitalisierungsprojekt durch, in dem repräsentative Bereiche des von der ZB verwahrten Zürcher Kulturguts erschlossen und online zugänglich gemacht wurden. Dank der Förderung des Lotteriefonds des Kantons Zürich sowie der Stadt Zürich mit einer Summe von ca. zehn Millionen CHF wurden über fünf Millionen Scans produziert, die auf den nationalen Plattformen (e-rara.ch, e-manuscripta.ch, e-newspaperarchives.ch sowie e-periodica.ch) eingesehen werden können. Retrodigitalisiert wurden 4,5 Millionen Seiten Alter Drucke, 400‘000 Seiten historischer Zürcher Zeitungen, je ca. 100‘000 Seiten handschriftlicher Materialien und Musikalien, 50‘000 graphische Blätter und Fotografien sowie rund 2‘500 Karten und Panoramen. An dem Projekt waren zwischenzeitlich über 20 Spezialisten aus allen Fachbereichen beschäftigt. Ein kurzer YouTube-Film von Lorenz von Meiss dokumentierte 2017 das Projekt, das bis heute eines des grössten Digitalisierungsprojekte der Schweizer Bibliotheken darstellt.

Digitalisiert wurden folgende Bestände:

Aus der Handschriftenabteilung:

Aus der Abteilung Alte Drucke und Rara:

Aus der Musikabteilung:

 Aus der Graphischen Sammlung und dem Fotoarchiv:

Aus der Abteilung Karten und Panoramen:

  • Zürcher Karten des 16.–19. Jh.
  • Zürcher Panoramen des 18.–19. Jh.

Zeitungen und Zeitschriften:

Dank der Förderung des:

Für Auskünfte:

Einhalten von internationalen Standards

Das DigiZ bewirtschaftet einen umfangreichen Gerätepark, um allen Ansprüchen der Vielfalt der Vorlagen (Formate, Materialien, Erhaltungszustand usw.) gerecht zu werden. Die technologische Entwicklung wird aufmerksam beobachtet und bei Bedarf durch entsprechende Anschaffungen adaptiert (schnellere Scanner, Scanroboter, Workflowsoftware).

Hinsichtlich der Scanqualität richtet sich das DigiZ nach international akzeptierten Standards in Bezug auf das Format, die Auflösung und das Farbmanagement. Es orientiert sich bei der Anschaffung von Scannern an den für die Digitalisierung von Kulturgütern entwickelten Qualitätsnormen von Metamorfoze und FADGI. Gescannt wird in TIF, RGB, 24 Bit, ein Format, das sicherstellt, dass mit Hilfe gängiger Systeme der digitalen Langzeitarchivierung (DLZA) die Ergebnisse über Generationen hinweg lesbar gehalten werden können. Bestände, die sich durch einen grossen Umfang auszeichnen und bei denen Farbigkeit keinen Beitrag zur Information oder zur Qualität der OCR leistet, können zur Optimierung des Speicherbedarfs in Graustufen gescannt werden.