Betsy Meyer, um 1870, Fotografie, Albuminabzug auf Visitkarte (ZB Zürich)Im Jahr 1890 begann der Dichter und Literaturwissenschaftler Adolf Frey (1855-1920) mit der Abfassung einer Biografie über Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898), die 1900 unter dem Titel «Conrad Ferdinand Meyer. Sein Leben und seine Werke» erschien. Elisabetha Cleophea (Betsy) Meyer (1831–1912) trug zum Projekt bei, indem sie in Briefen und persönlichen Gesprächen von ihrem Bruder berichtete. Der erste persönliche Austausch fand im November 1892 in Aarau statt. Es folgten Briefe und Sendungen von Betsy Meyer mit Erinnerungen an ihren Bruder. 

Im Bestand der ZB befindet sich ein umfangreicher Briefwechsel zwischen Betsy Meyer und dem Ehepaar Adolf und Lina Frey-Beger (1853–1942), bestehend aus knapp 300 Briefen. Von rund hundert Briefen wurden durch die Transkriptionssoftware Transkribus Rohtranskriptionen erstellt. Diese können Sie nun im Transkriptionstool von e-manuscripta korrigieren und ergänzen. Ihre Bearbeitungen der Transkriptionen werden wir online auf der Plattform veröffentlichen. 

Die Kampagne ist Teil des strategischen Schwerpunkts Citizen Science der Zentralbibliothek Zürich. 

Anleitung

Das Video-Tutorial bietet eine Einführung in die Bearbeitung von KI-Rohtranskriptionen auf e-manuscripta.ch. 

Im PDF «Wichtige Grundsätze für das Arbeiten mit dem neuen Editor» finden Sie weiterführende Hinweise zur Bearbeitung der Rohtranskriptionen der Briefe von Betsy Meyer.

Betsy Meyers Briefwechsel

Adolf Frey, ca. 1905, Fotografie, Albuminabzug (ZB Zürich, Frey, Adolf I, 6)

Betsy Meyer an Adolf Frey, 33 Briefe, 1 Beilage 

Gustav Adolf Frey wurde am 18. Februar 1855 in Rombach (Kanton Aargau) geboren. 1875 zog die Familie nach Bern, wo Adolf Frey Germanistik studierte und 1878 promovierte. Er stand in brieflichem Kontakt mit verschiedenen Dichtern, neben Conrad Ferdinand Meyer zum Beispiel auch Gottfried Keller (1819–1890).

Nach der Lektüre von Adolf Freys «Erinnerungen an Gottfried Keller» bot Betsy Meyer ihre Hilfe für die Biografie Freys über ihren Bruder an. Sie wünschte sich von Adolf Frey einen ähnlichen Erinnerungstext über ihren Bruder wie denjenigen über Keller: «Sicherlich können Sie auf meinen vollen, besten Willen zählen, so viel ich kann dazu beizutragen, daß das Bild, welches Sie von unserm geliebten Dichter zeichnen wollen, ein ganz ähnliches lebendiges, vollendetes werde.» Bereitwillig machte sie sich in der Folgezeit ans «Erzählen alter lieber Erinnerungen» über ihren Bruder.

Um direkt loszulegen:



Lina Beger, zwischen 1870 und 1883, Fotografie, Albuminabzug auf Visitkarte (ZB Zürich, AWP 219)

Betsy Meyer an Lina Frey-Beger, 59 Briefe 

Lina Beger erblickte am 4. Februar 1853 in Mosbach (Grossherzogtum Baden) das Licht der Welt. 1875 immatrikulierte sie sich als erste und einzige Studentin der philologisch-historischen Sektion an der Philosophischen Fakultät der Universität Bern, wo sie, wie Adolf Frey, 1878 promovierte. 

Betsy Meyer schätzte Lina Frey-Beger wegen deren Publikation über «Conrad Ferdinand Meyer’s Gedichte und Novellen», die 1892 im Druck erschien. Sie hatte Betsy Meyer die Schrift als Geschenk zugesandt; diese war ganz angetan, dass Lina Frey-Beger ein «so großes Verständnis für den poetischen Charakter meines Bruders» habe. In den persönlichen Briefen an Lina Frey-Beger berichtet Betsy Meyer von Besuchen und Geschenken sowie vom Gesundheitszustand ihres Bruders. 

Um direkt loszulegen:



Lina und Adolf Frey-Beger, um 1905, Fotografie, Silbergelatineabzug (ZB Zürich, Frey, Adolf I, 11 unten)

Betsy Meyer an Adolf und Lina Frey-Beger, 11 Briefe 

Lina Beger und Adolf Frey lernten sich während ihres Studiums in Bern kennen. 1882 trafen sie sich in Berlin wieder und verlobten sich. Am 19. April des folgenden Jahres fand ihre Hochzeit statt. Die jungen Eheleute zogen nach Aarau, wo Adolf Frey als Deutschlehrer an der Alten Kantonsschule tätig war. 1898 wurde er Professor für deutsche Literatur an der Universität Zürich. 

Adolf und Lina Frey-Beger bereiteten die Meyer-Biografie gemeinsam vor; Betsy Meyer versorgte sie gerne mit Informationen. In den Briefen an das Ehepaar Frey mischen sich geschäftliche und persönliche Themen. 

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Gesamtfortschritt

Rangliste

Die Rangliste wird regelmässig aktualisiert. Stand: 21. Mai 2025

Benutzername

Anzahl Seiten

Hertach, Fritz

23

Hausheer, Yvonne

10

Beeli, Giuanna

3

Vils, Gian

1

Strassmann, Ruth

1


Total
38


Hinzu kommen Transkriptionen von Personen, die anonym bleiben möchten.

Veranstaltung

Am Samstag, den 17. Mai 2025, veranstalteten wir im Seminarraum A der Zentralbibliothek Zürich einen Workshop zum gemeinsamen Korrigieren der Korrespondenz. Vielen Dank allen Teilnehmenden für ihre Unterstützung!


Kontakt

Haben Sie Fragen/Anmerkungen zum Projekt? Melden Sie sich bei uns! Wir sind gerne für Sie da.

Dr. Richard Fasching

richard.fasching@zb.uzh.ch