Details zur Veranstaltung

Mittwoch, 25. Oktober 2023

18:15 - 19:45 Uhr

Hermann-Escher-Saal

Sprach- und Landesgrenzen aus mehr als vier Jahrhunderten ermitteln, Politik- und Kulturgeschichte nachzeichnen, kostbare Schätze aufspüren, schlampige Bibliothekare und sammelwütige Bücherdiebe enttarnen: zehn Jahre lang hat Monika Bankowski mangelhaft erschlossene Bestände der Zentralbibliothek Zürich aus unserem Fachgebiet erfasst und analysiert. Neben Neugier und Entdeckungslust gehörte zu ihrem Rüstzeug Geduld, Gründlichkeit und das Bestreben, historische, geographische, ethnische, kulturelle und konfessionelle Verflechtungen, Vereinnahmungen und Verwerfungen auf der kargen Basis eines Titelverzeichnisses lebendig werden zu lassen. Wer glaubt, die Begegnung mit weit über 9000, in über 30 Sprachen verfassten alten Slavica und Baltica sei eine verstaubte Sache, irrt gewaltig: sie offenbart eine ganz besondere Welt, in welcher das Osteuropa von damals auf facettenreiche, spannende und bisweilen auch kuriose Weise mit Zürich in Dialog trat, und die nicht zuletzt mit Funden von grossem Seltenheitswert aufwartet. Wer sich für osteuropäische Sprachen sowie Bücher und deren Schicksale begeistert, wird gerne der mit Beispielen und Anekdoten angereicherten Vorstellung dieses sowohl bibliographischen als auch beziehungsgeschichtlichen Projekts folgen. Es steht kurz vor seiner Vollendung und hofft all jenen als Recherchehilfe zu dienen, die sich um eine historische Vertiefung und Erweiterung ihrer Forschungen oder Interessen bemühen. 

Im Anschluss gibt es einen kleinen Apéro im nebenan gelegenen Musée visionnaire am Predigerplatz. 


Eine Veranstaltung des Slavischen Seminars für UZH Alumni.